Freitag, 7. Januar 2005

»blogs bei tsunami-berichterstattung kaum zu schlagen«

Harald Staun berichtet in der aktuellen »Zeit« über tsunami-weblogs und die rolle des internets bei der aktuellen medienberichterstattung:
»Als die Flutwelle kam, waren wieder [wie schon anlässlich der terroranschläge vom 11.09.01] viele Blogger zur Stelle, diesmal an anderen Orten. Sie erzählten, was sie vor ihrer Haustür sahen, sie schrieben und filmten und fotografierten und stellten Seiten ins Internet, die lieferten, was die Welt in diesem Moment dringend brauchte: Informationen.
Bereits am Montag nach der Flutwelle hatten indische Blogger die Seite South-East Asia Earthquake and Tsunami (SEA-EAT) auf die Beine gestellt (http://tsunamihelp.blogspot.com/) ein kollaboratives Weblog, in dem sehr schnell sämtliche nützlichen Adressen von Hotlines und Spendenkonten versammelt waren. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia verzeichnete bereits am Sonntagmorgen einen Eintrag zum »2004 Indian Ocean Earthquake«, der fast minütlich aktualisiert wurde. Videos, die auf Nachrichtenkanälen wie CNN gesendet wurden, konnten bereits Stunden vorher im Internet heruntergeladen werden.
Noch bevor irgendein Fernsehsender dazu kam, den ersten Augenzeugen ein Mikrofon hinzuhalten, konnte man im Internet Berichte aus erster Hand lesen. Ob in Penang oder in Chennai, Sri Lanka oder auf den Malediven: Überall setzten sich Menschen vor ihre Rechner und erzählten, wie es war, als langsam das Wasser in die unteren Stockwerke ihrer Häuser eindrang, wie Angehörige in den Tod gespült wurden, welches Chaos in den Tagen nach der Flutwelle herrschte. Und wie der Alltag weitergeht. Gerade mit ihrer Darstellung ungefilterter Normalität liefern die Blogs eine Ergänzung zu den professionellen Medien.
[...] "Mit ihren lebendigen Berichten aus dem riesigen Katastrophengebiet waren die Blogs kaum zu schlagen", konstatierte vor einigen Tagen selbst die New York Times.«

übrigens hat die »Zeit« eine eigene seite mit »links zu fotos und augenzeugenberichten von webloggern« eingerichtet, die allerdings noch sehr spärlich bestückt ist und sich zudem ausschließlich auf material anderer blogs (die immerhin genannt werden) stützt: www.zeit.de/flut/bloggs (sic!).

»apropos prophezeien...«

eine untersuchung amerikanischer wissenschaftler belegt, dass an »sich selbst erfüllenden prophezeiungen« tatsächlich was dran ist:
»115 Elternpaare wurden gefragt, wie viel Alkoholkonsum sie bei ihrem Teenager-Nachwuchs vermuteten. Zugleich füllten die Kinder einen Fragebogen aus, der ihre Neigung zu Bier und Schnaps in der jüngeren Vergangenheit erfasste. Ein Jahr später wurden die Kinder erneut zu ihrem Trinkverhalten befragt. Das Ergebnis war eindeutig: Hatten die Eltern die Trinkneigung ihrer Kinder stark überschätzt, näherte sich deren Konsum im Laufe eines Jahres der Schätzung der Eltern an.«
darauf einen dujardin... ;o)

(via spon)

abundant

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