»eltern müssen sprachvorbild sein«
Die Marburger LogopädiePhoniatrie-Professorin Roswitha Berger hat »anhand einer Studie in hessischen Kindergärten herausgefunden, dass die mangelhafte Sprachentwicklung von Vierjährigen die Kinder in ihrer Entwicklung noch zu Schulzeiten stark behindert«:
»Berger: 20 Prozent der untersuchten Kinder konnten nicht verstehen was gemeint war, wenn die Erzieherin sagte, "hol das und leg es dorthin". Das ist ein gravierend schlechtes Ergebnis. Und das zu einem Zeitpunkt, wenn die Spracherziehung schon abgeschlossen sein sollte, eben mit viereinhalb Jahren. Erschreckend ist, dass die Sprachstörungen meistens alle Ebenen betreffen. Vor allem haben wir Schwierigkeiten beim Umsetzen festgestellt. Oft können Kinder Aufgaben nicht so verstehen, dass sie auch in der Lage sind, sie umzusetzen. Das muss uns sehr nachdenklich machen.
heute.de: Wo sehen Sie die Ursachen für die Defizite bei den Kindergartenkindern?
Berger: Aus meiner täglichen Arbeit weiß ich, dass die Ursachen vielseitig sind. Natürlich gibt es auch organische Ursachen für Sprachstörungen. Zum Großeil wird aber zuwenig mit den Kindern gesprochen oder es wird zwar mit den Kleinen geredet, aber nicht kindgemäß. Oder es liegt sogar eine Überbehütung vor, das bedeutet, dass man mit den Kindern nur babymäßig spricht. Eltern müssen ein Sprachvorbild für die Kinder sein. Man kann eine Sprache nur richtig erwerben, wenn man ein Sprachvorbild hat, das über gute Sprachkompetenz verfügt. Wenn zu Hause nicht in ganzen Sätzen, sondern nur in Stakkato-Befehlen geredet wird, also 'geh mal, mach mal, hol mal', dann ist das für ein Kind außerordentlich beeinträchtigend. [...]
das ganze interview hier - sehr lesenswert!
»Berger: 20 Prozent der untersuchten Kinder konnten nicht verstehen was gemeint war, wenn die Erzieherin sagte, "hol das und leg es dorthin". Das ist ein gravierend schlechtes Ergebnis. Und das zu einem Zeitpunkt, wenn die Spracherziehung schon abgeschlossen sein sollte, eben mit viereinhalb Jahren. Erschreckend ist, dass die Sprachstörungen meistens alle Ebenen betreffen. Vor allem haben wir Schwierigkeiten beim Umsetzen festgestellt. Oft können Kinder Aufgaben nicht so verstehen, dass sie auch in der Lage sind, sie umzusetzen. Das muss uns sehr nachdenklich machen.
heute.de: Wo sehen Sie die Ursachen für die Defizite bei den Kindergartenkindern?
Berger: Aus meiner täglichen Arbeit weiß ich, dass die Ursachen vielseitig sind. Natürlich gibt es auch organische Ursachen für Sprachstörungen. Zum Großeil wird aber zuwenig mit den Kindern gesprochen oder es wird zwar mit den Kleinen geredet, aber nicht kindgemäß. Oder es liegt sogar eine Überbehütung vor, das bedeutet, dass man mit den Kindern nur babymäßig spricht. Eltern müssen ein Sprachvorbild für die Kinder sein. Man kann eine Sprache nur richtig erwerben, wenn man ein Sprachvorbild hat, das über gute Sprachkompetenz verfügt. Wenn zu Hause nicht in ganzen Sätzen, sondern nur in Stakkato-Befehlen geredet wird, also 'geh mal, mach mal, hol mal', dann ist das für ein Kind außerordentlich beeinträchtigend. [...]
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abundant - 7. Dez, 10:17
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