Dienstag, 20. Februar 2007

»SZ berichtet :: Stallone: kieferbruch! :: interview mit einer toten«

gerade entdeckt (wenn auch nicht mehr ganz neu): ein sehr hübsches interview mit Sylvester Stallone in der »süddeutschen«! überraschend dabei: der mann hat nicht nur humor, sondern sogar die fähigkeit zu selbstironie und selbstkritik. auch wenn sich einem beflissenen bildungsbürger wie mir dabei gelegentlich die zehennägel aufrollen ...

SZ: Stimmt es, dass sich ein Bild von Anselm Kiefer in Ihrem Haus, nun ja: dematerialisierte?

Stallone: Ich habe dafür 1,7 Millionen Dollar bezahlt! Es war Stroh drauf. Kiefer hat das Stroh mit Klebstoff befestigt. Zu Hause denke ich: Scheiße, was liegt da unterm Bild? Stroh. Jeden Tag ein neuer Halm. Ich rufe den Händler an und sage: ,,Der Kiefer haart.‘‘ Sagt der Händler: ,,Mister Stallone, das muss so sein, das Bild geht durch eine Entwicklung, das Bild lebt.‘‘ Ich dachte, ich werd’ verrückt. 1,7 Millionen Dollar!

SZ: Und dann?

Stallone: Ich hab’ die Halme wieder drangeklebt.

SZ: Nicht wahr.

Stallone: Doch. Jeden Tag lag ein Halm unten, ich hin, Klebstoff, Halm wieder dran. Ich hab’s nicht eingesehen.

SZ: Eine Co-Produktion von Anselm Kiefer und Sylvester Stallone.

Stallone: So ungefähr. Das Bild ist aber verkauft.

SZ: Sie wollten kein Stroh mehr ...

Stallone: Oh, ich habe das Bild geliebt, ein überwältigendes Bild. Aber eben auch sehr groß. Es ging über eine ganze Wand. Und es war so absolut finster. Meine Frau fand, die Kinder könnten depressiv werden. Ich wünschte später, ich hätte es noch ein paar Jahre behalten. Was eure Maler inzwischen an Wert zugelegt haben!

weiter geht's hier.

addendum: ebenfalls interessant, vor allem aber entsetzlich skurril ist das folgende interview aus der SZ vom 7. februar (ja-ha, ich taste mich langsam zur gegenwart vor!) – mit einer toten:

SZ: Hallo Frau Haucke, seit wann genau sind Sie jetzt schon tot?

Haucke: Ich habe von meiner Bank erfahren, dass ich am 3. November verstorben bin. [...]

SZ: Wird einem da ein wenig mulmig, wenn man so etwas liest?

Haucke: Das kann ich Ihnen sagen, ich war erstmal völlig geschockt. [...] Zuerst habe ich dort angerufen, aber das brachte nichts, weil die gesagt haben, da könne ja jeder kommen. Also bin ich drei Tage später nach Berlin gefahren. Ich habe das Konto da noch, weil ich früher mal dort gewohnt habe.

SZ: Sie wollten denen gewissermaßen mal zeigen, dass Sie noch leben.

Haucke: Das war gar nicht leicht. Erstmal haben die mich mit dem Satz begrüßt: "Warum kommen Sie erst heute? Sie sind doch schon seit dem 3. November tot!"

und solche geschichten passieren gar nicht mal so selten, wie z.b. in den kommentaren zum interview nachzulesen ist. bitte hier entlang!

»introducing: the book!«

die umstellung von der pergamentrolle auf das neue medium »buch« brachte einst ungeahnte probleme mit sich, wie die folgende norwegische ... ähm, dokumentation beweist:



hm, woran erinnert uns das bloß ...? ;o)

(direkt buchen; via subkontent)

Montag, 19. Februar 2007

»aufgelesen [07/02/19]«

heute: bittere und andere erkenntnisse ...
  • »wenn ich 20 mal täglich aufschreibe, wie beschissen es mir geht, habe ich dann etwas krankhaftes?« – »ja, ein weblog.« [ahoi polloi :: 259]

  • »im prinzip funktioniere ich wie ein gremlin: / nicht nach mitternacht füttern, kein wasser, kein sonnenlicht.« [argh! :: quickstart-guide / benutzerhandbuch frank]

  • »... subversives TNT für unsere kapitalistisch orientierte welt«, meint einer der kommentatoren bei medienrauschen zu diesem film, den ich persönlich ausgesprochen inspirativ finde:
  • schon etwas älter, aber immer noch lustig: »konklave wählt kardinal Ratzinger zum neuen papst. Teufel reicht rücktrittsgesuch ein.« [radiopannen.de :: nachrichten auf SWR1 Baden-Württemberg (mp3)]

  • »... Übrigens könnte ich es mir niemals vorstellen, dem ältesten Job der Welt in seiner ursprünglichen Form nachzugehen. Das käme für mich nicht in Frage. Im Chat habe ich Distanz zu den Usern. Ich befinde mich dort in einer virtuellen Welt und reagiere auf Text und/oder Cambilder der User. Das ist für mich etwas ganz anderes.« [spreeblick :: interview mit einem webcam-girl]

  • die plötzliche erkenntnis des tages:

»Ewigkeit« - foto von vasili, mehr dazu nach dem klick

  • »... Ryan Burke found out his girlfriend, Mindy, had cheated on him. As such, Ryan resolved to humiliate her even worse than she humiliated him. / Under the guise that she was meeting him in the Pit [...], Mindy showed up only to find out that she was, in fact, being dumped in front of hundreds of people, who at times started chanting "Slut! Slut! Slut!"« [youtube :: the pit breakup :: via Will :: ein lehrstück darüber, wie talkshows, reality-soaps und, ja, auch internetcommunities unser wirkliches leben prägen können. erschreckend.]

  • »Niemand in der Welt bekommt so viel dummes Zeug zu hören wie die Bilder in einem Museum.« [Jules de Goncourt :: gefunden in einer zigarettenpapierpackung]

  • kleines lehrstück über kunst und staatliche gewalt im zeitalter des terrorismus:

Sonntag, 18. Februar 2007

»freunde, ich habe die zukunft gesehen!«

»get in touch with the future« – André Stubbes projekt »outerspace«

nein, nicht diese hier und, zugegeben, auch nur einen teil davon, aber der war groß-art-ig. und das beste: ihr könnt sie euch ebenfalls anschauen! unter der hübsch programmatischen, leicht irreführenden adresse we-make-money-not-art.com. irreführend, weil es dort um innovative technologische anwendungen mit künstlerischem anspruch geht – nebenbei ein schöner beweis dafür, dass kunst & kommerz eben doch miteinander vereinbar sein können. es lohnt, sich mal durchzuklicken – z.B. auf das projekt »outerspace« (mit videos!) des frischgebackenen UdK-absolventen André Stubbe (über dessen abschlussarbeit hier berichtet wird), generell die projekte der studenten des fachbereichs »gestalten mit digitalen medien« und die seit 2002 jährlich stattfindende internationale »robot talent show« ArtBots. oder das sehr interessante interview mit Cati Vaucelle, einer PhD-studentin am renommierten MIT, die über ihre projekte als forscherin, entwicklerin und künstlerin und die ihrer kollegen auch weblog führt.

alles in allem ein spannender spaziergang durch die welt von morgen & damit genau das richtige für einen gediegenen sonntagvormittag. der sei euch allen hiermit gewünscht! :o)

Freitag, 16. Februar 2007

»it's everything!«



;o)

(direkt wasauchimmer; via Annabell)

»aufgelesen [07/02/16]«

kleine ausbeute meines morgendlichen streifzuges durch das netz:
  • »... Der Sänger der Band Einstürzende Neubauten sagte der Wochenzeitung "Die Zeit" vom Donnerstag (15.2.2007), er würde seit Jahren die geträumten Texte nach dem Aufwachen aufschreiben und auf seinem Laptop in Traumprotokollen speichern. So entstünden "Stücke und Texte, die völlig unkalkulierbar sind und so niemals planbar gewesen wären", sagte Bargeld. "Es ist spannend und befreit mich weitgehend von der Last des Textens."« [dw-world :: Blixa Bargeld träumt neue songtexte :: originalmeldung im presseportal]

  • »... Bin gegen die Pubertät. Die Verherrlichung müsste umgekehrtwärts laufen, richtung Erwachsenenleben, das vor der eigenen Jugend bestehen könnte, das würde heißen: Feier des Kaputten. Und genau nicht nachträgliche Romantisierung damaliger Liebesgeschichten, Freundschaften und angeblich so einmalig hochgespannter Geisteszustände jugendlicher Unbedingtheit. Das ist alles gar nicht wahr.« [Rainald Goetz :: das ruhelose grab :: hurra, er bloggt wieder! ;o)]

  • »... Mein vater meinte wenn ich dergleichen in irgendeiner art noch mal machen sollte und dafür geld nähmen würde darf ich mit einer Aldi tüte ausziehen und sie wollen nix mehr mit mir zu tun haben.(also verschwieg ich den etwas aktuelleren teil).Seitdem darf ich mir sachen anhören wie "haben wir dich nicht oft genug geschlagen damals oder warum stehst du auf so etwas abartiges"? ! Ja geschlagen wurde ich genug das ist nicht das problem eher das ihr es nicht versucht zu akzeptieren und mich endlich gehen lasst.« [mein doppelleben :: klischee :: no fake, i guess]

  • »... Real gesehen, bin ich für die Männer nichts weiter als ein interaktiver Porno ohne Bild. Wenn sie mich z.B. beleidigen, dann beleidigen sie nicht mich, sondern das Bild, welches ich ihnen in den Kopf gemalt habe. Vermutlich würden sie nie eine Frau so behandeln im realen Leben. Es sind ihre niedersten sexuellen Fantasien, die so manch einer nur alleine im Sessel auslebt. Selbst einer Prostituirten würden sie diese Dinge nicht sagen. Aber ich bin etwas anonymes und doch bin ich ein realer Mensch. Das ist der Kick. Tabubruch ohne Reue.« [meine stimme ist käuflich – ich nicht! :: der retter]

  • »... tauche ich ein in die spannende Welt von Second Life. Schnell komme ich mit einem Francis Starstrider ins Gespräch, sein Avatar ist braungebrannt und muskelbepackt. Auch er ist Journalist: "Focus online hat mich beauftragt, ich soll für Markwort einen Artikel über Riesenbrüste bei Second Life schreiben. Kann ich mal sehen...?"« [titanic :: was ist los in second life? ein tagebuch aus der »virtuellen welt«]

  • »... irgendwann merkt man dann, dass man copyrights nicht essen kann, genauso wie man kultur nicht niederklagen kann. dumpfbacken.« [wirres :: ich liebe die film- und musikindustrie]

  • »wetterverhältnisse
    es schneit, dann fällt der regen nieder
    dann schneit es, regnet es und schneit
    dann regnet es die ganze zeit
    es regnet und dann schneit es wieder«
    [Ror Wolf :: via literaturcafé]

Donnerstag, 15. Februar 2007

»für einen guten start in den tag«

den herrn Peppel alias textspeier hab ich zwar schon länger auf dem radar, aber ein etwas expliziterer hinweis auf seine wahrlich ergötzlich originellen satirehäppchen kann ja nicht schaden. beispiele schenk ich mir hier. einfach mal vorbeischauen und sich den morgen versüßen lassen! yep!

der wahre blog-gourmet empfiehlt dazu übrigens ein süffig-süffisantes schlückchen ahoi polloi ... oder doch lieber ein schnödes käffchen gefällig? ;o)

abundant

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