Dienstag, 13. Februar 2007

»aktion und reaktion«

merke: wer dämliche kampagnen macht, braucht für den spott nicht zu sorgen ... (memento »du bist deutschland«!)

erläuterungen dazu und weitere schöne bildbeispiele gibts im blog von herrn Ploss.

(via del.ici.ösen Rrho:chus)

Montag, 12. Februar 2007

»tod und teufel frisch gestrichen«


*klick mich groß*


;o)

(via kommentar bei ihre hoheit)

»komm süßer tod ...«

»die anzige art von zufriedenheit, die's in wien gibt, is der tod«, hat der große Qualtinger, der selbst a weaner war und es deshalb wissen muss, mal gesagt. aber auch, wenn man ihm nicht beipflichten möchte, muss man doch zugestehen, dass »der stadt wien und ihren bewohnern«, so der historiker Michael Totschnig auf seiner (wirklich todschicken) website zum thema, zumindest »eine enge vertrautheit mit dem tod [...] vielerorts nachgesagt« wird und »elemente eines anderen umganges mit dem tod [dort] stärker überlebt [haben] als in anderen städten«. nicht umsonst singt der kanadische barde und freund aller selbstmörder Leonard Cohen von wien als der stadt, die selbst dem tod eine schulter zum ausweinen biete (»there's a shoulder where death comes to cry« - wunderschön: »take this waltz«). könnte es also einen geeigneteren ort für ein symposion wie das folgende geben? (achtung, es wird jetzt sehr trocken!)

Erstes internationales Symposion zu Suizidalität und Suizid in medialen Darstellungen, Wien

Darstellungen des Suizids in den Massenmedien Fernsehen, Film, Printmedien, Internet, in literarischen Texten und Ratgeberliteratur transportieren und konstituieren gesellschaftlich kulturelle Einstellungen zur Selbsttötung und können für Suizidprävention nutzbar gemacht werden. Eine integrative Betrachtung sowohl von Produktions- als auch Rezeptionsaspekten erweist sich für die Behandlung dieser Thematik als fruchtbar. Als Produktionsparameter sollen insbesondere kommunikative Aspekte wie die Beschreibung von Funktionen und Absichten von Darstellungen fokussiert werden. Eine textbasierte Betrachtung von Suiziderzählungen hinsichtlich Struktur und Erzählperspektive – beispielsweise in Bezug auf die Frage, wie konkret oder indirekt der Suizidakt dargestellt ist – stellt einen weiteren Schwerpunkt des Symposions dar. Diese Betrachtungsweisen werden auch von der gegenwärtigen Rezeptions- und Wirkungsforschung aufgegriffen, beispielsweise im Konzept der Rezeptionsmodalitäten (M. Suckfüll 2004).

Eine Betrachtung von psychodynamischen Vorgängen beim Rezipienten / bei der Rezipientin stellt einen Ansatz aus primär hermeneutischer Sicht für das Symposion dar. Hinsichtlich der angesprochenen Problemfelder erscheint eine Beteiligung der Fächer Medizin, Psychologie, Psychoanalyse, Sozialwissenschaften, Literatur- und Medienwissenschaft, Historischen Wissenschaften, Thanatologie, Kulturwissenschaften, Theologie und Philosophie zielführend.

Die folgenden Fragestellungen zeigen mögliche Problemstellungen im Detail auf:

1) Suizid und common sense: Welche Vorstellungen von Suizidalität und Suizid dominieren den öffentlichen Diskurs? Gibt es dominante Legitimations- bzw. Plotmuster? Wie sind diese Vorstellungen mit bestimmten Wertmaßstäben einer Gesellschaft im historischen Wandel verknüpft? Welche scripts vom Suizid werden in textuellen oder bildlichen Darstellungen sowohl gegenwärtig als auch historisch geformt und wie sind diese mit internen scripts verknüpft? Welche Rolle spielen mediale Suiziddarstellungen für Imitationsverhalten und Verhaltensmodifikationen, z.B. ausgehend vom Konzept des Modelllernens (1976) bzw. der Selbsteffektivität (1997) nach A. Bandura?

2) Suizid und Tiefenpsychologie: Welche Suizid- und Todesphantasien spiegeln sich in medialen Produkten wider? Welche psychodynamischen Prozesse liegen den Phänomenen Identifikation, Einfühlung bzw. Imitationsverhalten zu Grunde?

3) Mediale Darstellungen und Suizidprävention: Welche nationalen und internationalen Erfahrungen bestehen in Hinblick auf die Prävention medial induzierter Imitationssuizide durch Zusammenarbeit mit Massenmedien? Wie wirken Medienempfehlungen zur Berichterstattung über Suizid auf die Berichterstattung bzw. die Suizidhäufigkeit und welche Vermittlungsaspekte sind dafür relevant?

4) Identität und Erzählung: Inwieweit ist der Tod und im Speziellen der Suizid als Strukturierungselement von Erzählungen relevant für die Konstitution von Subjektidentitäten?
Zum Paradox der identitätsstützenden bei gleichzeitiger identitätsauflösender Funktion von Suizidalität (siehe z.B. Améry): welche Beziehung haben diese Aspekte zueinander?; wie sind sie in Erzählungen vom Suizid repräsentiert bzw. reflektiert?

5) Suizid und Journalismus: Wie attraktiv sind Berichte über Suizidalität und Suizid für Medien? Welche Erfahrungen bestehen im Umgang mit Medienempfehlungen bzw. ethischen Grundsätzen im Hinblick auf Imitationssuizide?

[...]

Termin des Symposions: 28./29. September 2007 in Wien.
Ort: Institut für Medizinische Psychologie, Severingasse 9, 1090 Wien


weitere infos zu ausschreibungs- und teilnahmemodalitäten bei H-Soz-u-Kult.

(file under: montag ist selbstmord)

addendum: unter anderem der den wienern oft nachgesagten todessehnsucht spürt die stadtpsychologin (ja, das gibts!) Cornelia Ehmayer in ihrer studie »das wesen von wien« nach. sehr interessant!

Samstag, 10. Februar 2007

»back in the 50s ...«

für alle, die die aufregung um deutschlands größtes jugendmagazin in den 50er, 60er, 70er und 80er jahren dank gnädiger vorsehung verpasst haben, gibt es jetzt einen brandneuen aufguss: die »aktion kinder in gefahr«!

»In was für einer Welt werden unsere Kinder und Enkel aufwachsen, wenn die Flut von Pornographie, Blasphemie und Unmoral in den Medien immer weiter ansteigt?

Zu viele in den Medien greifen rücksichtslos die moralischen Grundlagen unserer Kinder an.

Aber der Feind Nr. 1 der Kinder ist die Zeitschrift BRAVO, die jede Woche mit einer Auflagenstärke von 800.000 Exemplaren erscheint und schon von Kindern ab sechs Jahren gelesen wird, wie der Verlag in einer Presseerklärung vom 29. Juni 1999 selbst zugibt.

Es darf nicht so weitergehen, daß die Kindheit in Deutschland durch sogenannte "Jugendzeitschriften" wie BRAVO, die in Wahrheit erotische Blätter sind, zerstört wird.

Deshalb ist es so wichtig, daß Sie an dieser Initiative von „Kinder in Gefahr“ teilnehmen, und den Appell an die Bundesministerin für Jugend, Frau von der Leyen, unterzeichnen und an uns abschicken.«


dahinter verbirgt sich übrigens die so genannte »deutsche vereinigung für eine christliche kultur«, die auch schon für diese reizende aktion verantwortlich zeichnete.

ohje, mir ist schon wieder ganz blümerant zumute ...

(text gefunden via google-ad – da soll noch einer sagen, die fundamentalisten gingen nicht auch mit der zeit ;o)

Montag, 8. Januar 2007

»häppchen«

zugegeben: das thema ist eigentlich längst durch — spätestens seit sich der große verreißer so sehr darin verbissen hatte, dass man schon glauben konnte, es handle sich doch eher um eine privatfehde als um ansatzweise investigativen journalisdings. aber der titanic-kommentar von heute ist einfach zu hübsch, um ihn unzitiert zu lassen:

»StudiVZ — The Next Big Nothing

Wie jetzt durch eine Stellungnahme Martinas gegenüber Stefan bekannt wurde, ist StudiVZ ja soooooo geil LOL. Sie habe dadurch mit Mandy, Paolo und Tine, wo sie echt voll lange irgendwie den Kontakt verloren habe, irgendwie wieder voll den Kontakt und sei schon mehrmals von echt schnafte Typen angegruschelt worden ...«

weiter geht's hier.

auch wenn dort weder die skandale der letzten monate noch der vor kurzem heftig beneidete millionen-deal thematisiert werden, trifft dieses satirehäppchen doch gleich mehrere nägel auf den kopf: das ganze gewese (lies: hype) um »eines der größten internetbasierten netzwerke in europa«, wie es ebenso umständlich wie wenigsagend auf dessen website heißt; die erkenntnis, dass durch das, was insider und aufschneider so gerne als »web 2.0« propagieren, jeder popel zugleich sein eigener pressesprecher ist, was in der tat gar nicht zu überschätzende auswirkungen auf die medienwelt zeitigt (und zeitigen wird — eine version uns dräuender zukunft bietet das bekannte »epic«-filmchen); und natürlich der nicht zu unterschätzende verlust von sprachkultur, eine verlotterung, die weit gravierender ist als die angebliche bedrohung durch anglizismen. (über meine zunehmende tendenz zu konservativen ansichten sprach ich bereits ...)

man, nein: ich, zumindest ich sollte mir besser nicht allzu oft vor augen führen, dass die meisten der rund 1 million studivz-mitglieder studierende sind ... (und wage es bloß keiner, mich »gruscheln« zu wollen!)

achja: allseits, wenn auch verspätet, ein frohes neues!

Donnerstag, 7. Dezember 2006

»hm ...«

liebe »zwiebelfischer« auf spiegel-online:

»zwiebelfisch« bald nur noch für IE optimiert?

da muss wohl nochmal nachjustiert werden! oder soll das etwa eine dezente browser-empfehlung sein?

fragt & freut sich, wenn er die kleinen fischchen auch in firefox wieder adäquat betrachten kann:
der herr abundant

abundant

lose links & mehr

herr abundant @ twitter

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