»aufpassen, dass man nicht drauftritt«
»SPIEGEL ONLINE: Herr Bade, wie beurteilen Sie die neue Debatte um Islam, Zuwanderung und Integration?
Bade: Das Niveau dieser Debatte ist auf Fußhöhe - man muss aufpassen, dass man nicht drauftritt. Sie besteht zudem aus intellektuellen Ersatzleistungen, statt sich pragmatisch um die Kernaufgabe zu kümmern: Wir müssen lernen, mit kulturellen Unterschieden zu leben, und zwar auf beiden Seiten. Es geht um das, was die Amerikaner "Diversity" nennen. Aber in den USA haben wir einen positiven Migrationsbegriff: Einwanderer sind eine wirtschaftliche Bereicherung. In Deutschland ist der Begriff negativ: Migration als Bedrohung. Dazu kommt in den USA das "ethnic vote". Die Folge: Auch im Wahlkampf bemühen sich dort die Parteien um einen fairen Ton gegenüber wahlberechtigten Minderheiten. Wenn hier die meisten Türken eingebürgert und damit wahlberechtigt wären, würde auch nicht mehr so diskutiert wie heute.«
mit sicherheit nur ein lösungsansatz von mehreren - lesenswert ist das interview mit Klaus J. Bade (direktor des instituts für migrationsforschung und interkulturelle studien sowie stellvertretender vorsitzender des zuwanderungsrats der bundesregierung) jedoch allemal.
Bade: Das Niveau dieser Debatte ist auf Fußhöhe - man muss aufpassen, dass man nicht drauftritt. Sie besteht zudem aus intellektuellen Ersatzleistungen, statt sich pragmatisch um die Kernaufgabe zu kümmern: Wir müssen lernen, mit kulturellen Unterschieden zu leben, und zwar auf beiden Seiten. Es geht um das, was die Amerikaner "Diversity" nennen. Aber in den USA haben wir einen positiven Migrationsbegriff: Einwanderer sind eine wirtschaftliche Bereicherung. In Deutschland ist der Begriff negativ: Migration als Bedrohung. Dazu kommt in den USA das "ethnic vote". Die Folge: Auch im Wahlkampf bemühen sich dort die Parteien um einen fairen Ton gegenüber wahlberechtigten Minderheiten. Wenn hier die meisten Türken eingebürgert und damit wahlberechtigt wären, würde auch nicht mehr so diskutiert wie heute.«
mit sicherheit nur ein lösungsansatz von mehreren - lesenswert ist das interview mit Klaus J. Bade (direktor des instituts für migrationsforschung und interkulturelle studien sowie stellvertretender vorsitzender des zuwanderungsrats der bundesregierung) jedoch allemal.
abundant - 26. Nov, 11:03
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