Samstag, 6. November 2004

»wenn wir glück haben...«

»..., wird [Bush] Berater ernennen, die aus der Zeit nach dem 11. September 2001 den Schluß gezogen haben, daß Weltmachtpolitik nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie - vielleicht ganz entgegen den religiösen Überzeugungen des Präsidenten - als Politik mit der Welt und in der Welt vorgetragen wird. Der Traum von einem an den Vereinten Nationen vorbei seine eigene Weltordnung durchsetzenden und tragenden amerikanischen Reich ist ausgeträumt - weil zu wenige Länder und ihre Regierenden bereit waren, sich auf diese ja durchaus mögliche Vision einzulassen.«
etwas müder, bemüht optimistischer schluss eines ansonsten sehr lesenswerten artikels von Hans-Ulrich Gumbrecht über die amerikanische mentalitätskrise nach der wahl.

»... schon viel zu lange hier«

»semesterbeginn. soziale kontakte werden geknüpft.

"und seit wann studierst du jetzt hier?"
"1997."
"oh. da war ich 13."

(für nächstes jahr merken: kommunikation mit erstsemestrigen studentinnen unbedingt auf smalltalk beschränken. alternativ die graue strähne besser rauskämmen, auf vorrechtzeitiges mitgefühl hoffen.)«

das kenn ich - oohja... ;o)

»gb-frust«

»Wer kennt das nicht? Man überprüft sein Gästebuch auf neue Einträge. Dabei sind auch solche wirklich ehrlicher Art. Aber immer häufiger liest man Zeilen wie "Gute Seite, weiter so" und Ähnliches.

Manche Besitzer einer eigenen Homepage machen sich auch die Mühe und verfassen einen schönen, langen und lobenden Eintrag. Nur ärgerlich, daß man diesen im gleichen Wortlaut in vielen, vielen anderen Gästebüchern im Web wiederfindet. Aber es ist ja sooo einfach. Den Text in die Zwischenablage kopieren und dann in jedes Gästebuch, das man unterwegs findet.«

aus frust über diese wahrlich unglaublich unselige unsitte hat sich nun eine initiative »gegen copy & paste in gästebüchern« gegründet, die ja auch ganz nett sein könnte, wenn - jaaa, wenn diese leute ihre sache bloß nicht so bierernst nehmen würden...

p.s.: erinnert das nicht entfernt auch an den »kommentarspam«- bzw. »falschlinker«-frust, der sich derzeit in der blogosphäre ausbreitet?

»mit feingeschliffner rede hab ich nichts im sinn...«

was macht man wohl als erstes, wenn man sich ein historisches, gar etymologisches wörterbuch angeschafft hat? klar, man schaut nach, ob auch alle schimpf- und schandwörter vorhanden sind, die man so kennt!
gerne würde ich von mir behaupten, dieser schwäche nicht erlegen zu sein, aber dann streifte mein blick beim durchblättern eines solchen werkes natürlich rein zufällig folgenden eintrag:

Fickmühl, f. [...] An seiner Aeltern Hause, diesem Mädchen etc. eine gute Fickmühle haben.

(quelle: westerwäldisches idiotikon, oder sammlung der auf dem westerwalde gebräuchlichen idiotismen, mit etymologischen anmerkungen und der vergleichung anderer alten und neuen germanischen dialekte von Karl Christian Ludwig Schmidt, gräflich-leiningisch-westerburgischem pfarrer und consistorialis. hadamar und herborn, in der neuen gelehrten-buchhandlung, 1800. [reprint: landesmuseum koblenz, 1982.])

aber ich sach da gar nix zu! nee, geh fott!

p.s.: für alle, die es noch nicht wussten: ja, ich bin aus'm westerwald! (mp3, 2,73 MB) und komm mir keiner mit blöden sprüchen! ;o)

»das große feiertag-bashing«

nochmal zur feiertagsdebatte:

nachdem sich kanzler und finanzminister ob der gescheiterten streichung des 3. oktober (nicht des »tags der deutschen einheit«, wie die meisten medien behauptet haben!) in die schmollecke verzogen haben, dürfen nun CDU und BDI mit folgendem vorschlag auftrumpfen:
»Man könne den Dreikönigstag streichen, heißt es aus der CDU, oder den 1. Mai. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet vor, dass die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche sogar einer Streichung von elf Feiertagen gleich käme.

[...]
Die von der Regierung geplante Verlegung des Tags der deutschen Einheit auf einen Sonntag hätte [BDI-Präsident] Rogowski für "vertretbar" gehalten. "An einem Sonntag können wir uns doch genauso über die Einheit freuen", sagte er. Dies gelte jedoch auch für den 1. Mai. "Welcher Feiertag wäre uns eigentlich wichtiger: Der, den uns die ostdeutschen Bürgerrechtler beschert haben, oder der, den wir bekanntlich von Adolf Hitler 'geschenkt' bekommen haben?" frage er.«

(Quelle: ZDF/dpa u.a.)

und wieder lebt der mythos. mal davon abgesehen, dass herr R. freilich geflissentlich übersieht, dass der 1. mai der einzige nicht-religiöse international begangene feiertag ist - ihn als »geschenk Hitlers« darzustellen und damit als überbleibsel aus »finsterer zeit« zu brandmarken, ist »bekanntlich« ungefähr genauso wahr wie die autobahn-legende. aber wer weiß, vielleicht ist der herr R. ja prinzipientreu und benutzt daher keine autobahnen?

gegen die abschaffung eines feiertages ist im grunde natürlich nichts einzuwenden, aber die herren diskutanten sollten sich doch lieber auf sachliche und vernünftige argumente beschränken. und nebenbei ein wenig nachhilfe in deutscher geschichte zu nehmen, wäre wohl auch keine schlechte idee...

p.s.: abschaffen ja, aber welchen feiertag denn nun? also, mir persönlich gefällt der vorschlag von herrn Schorlemmer bislang am besten:
»"Mein Favorit ist der Himmelfahrtstag. Ich denke, die Männer können auch am Sonntag drauf Fahrrad fahren und saufen."«
(Quelle: s.o.)

»polite fiction«

»One of my favorite concepts in anthropology is that of the polite fiction. It's something nobody believes, but we all pretend to because it makes life so much easier. My favorite example was of a Pygmy couple. Pygmy divorce involves quite literally breaking up the home: the couple tears apart their house (it's easy - the houses are made of leaves) and once it's down, the union is dissolved. One anthropologist was watching a long-married couple have a fight. It escalated until the wife threatened to leave, and the husband yelled something along the lines of "Fine!" and there was nothing the wife could do but start tearing down the house. She began tearing the roof off, clearly miserable. The husband looked wretched too, but at this point neither could back down without losing face and by now the whole village was watching.

Finally, the husband called out the Pygmy equivalent of "You're right, honey! The roof is dirty! It'll look much better once we get those leaves washed!" The two of them started carrying leaves down to the river, soon with the help of the whole village, and then washed and rebuilt the whole roof. When the anthropologist later discreetly asked how often one washes the roof, everyone looked at him like he was a complete doofus.

The polite fiction of the porn section is that, while people do generally use porn for the purpose of masturbation, there is no reason to believe that this particular customer will be doing so. He could be using them for his Master's thesis. Hell, he may not get around to watching them at all. We all like to believe that. When it becomes all too clear to everyone involved that said customer did, in fact, not only lube up, watch the tape, stroke himself to orgasm, and then grab the goddamned thing without even taking the basic courtesy of washing his goddamned hands first, we all get uncomfortable.

On the other hand, he gets angry because he's ashamed of something that was entirely avoidable and his own fault. I'm supposed to keep my temper even though I've just put my hand in a wad of his semen.

The destruction of the polite fiction is what creeps me out about one of my weekend regulars. He comes in when I open at nine, then chooses and rents two movies. He leaves for exactly two movies' worth of time, then returns them before four to get the matinee special. I hate it because there's no way to pretend he's been doing anything else. I just hope to God there's been a hand washing between him and me. I think there is, because his tapes are always clean, but it still gives me the shivvers and sends me straight to the hand sanitizer. It's just too much to know.«

(aus dem tagebuch einer pornovideothekangestellten; via sheep-on-a-meadow)

Freitag, 5. November 2004

»ach, Don...«

»... wie werde ich auch so ein gutaussehender, erfolgreicher Blogger mit guten Zähnen, so wie sie?«
der Don weiß rat!

:o))

»so sorry«


*klick!*


(via vasili)

aktualisierendes p.s. (06.11.04): und schon distanziert sich der inhaber des servers, wie man per klick auf obiges bild erfährt:
»The University of Southern California does not screen or control the content on this website and thus does not guarantee the accuracy, integrity, or quality of such content. All content on this website is provided by and is the sole responsibility of the person from which such content originated, and such content does not necessarily reflect the opinions of the University administration or the Board of Trustees«
wer da wohl insistiert haben mag... ;o)

»weapons are fun«

in der aktuellen ausgabe des mitgliedermagazins von amnesty international beschäftigt sich Sumit Bhattacharyya mit dem amerikanischen »assault weapons ban«. dieses 1994 erlassene gesetz (nähere erläuterungen z.b. hier und hier) verbietet den besitz und verkauf von halbautomatischen waffen an zivilisten und wird »nach jüngsten umfragen [...] von 68 prozent der amerikaner befürwortet«. und nun folgendes problem:
»Von Anfang an hatte der „Assault Weapons Ban“ eine Laufzeit von zehn Jahren, er hätte diesen Sommer [...] erneuert werden müssen. Allerdings ist dieses Gesetz ein Opfer des US-Wahlkampfs geworden, denn keiner der beiden Präsidentschaftskandidaten möchte sich eine Blöße vor der Waffenlobby geben. Präsident Georg W. Bush erklärte, er werde einer Verlängerung des Verbots von halbautomatischen Waffen zustimmen, sofern der mehrheitlich republikanisch besetzte Kongress eine solche Gesetzesinitiative vorlege. Doch in Zeiten eines harten Wahlkampfs vermeiden die Abgeordneten das kontroverse Thema. Selbst bekannte Waffengegner unter den Parlamentariern trauen sich derzeit nicht, eine Verlängerung einzubringen.

„Das ist doch Wahnsinn. Niemand kann ein unveräußerliches Recht haben, mit einer Maschinenpistole in der Gegend herumzurennen”, argumentiert Polizeichef Bratton aus Los Angeles. [...] Tatsächlich sterben in den USA jährlich mehr als 10.000 Menschen durch Schusswaffen, darunter rund 3.000 Kinder und Jugendliche. Für sie sind Waffen die zweithäufigste Todesursache.

Der demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry macht Präsident Bush für das Auslaufen des „Assault Weapon Bans“ verantwortlich. Allerdings ist es um seine Glaubwürdigkeit in diesem Punkt nicht zum Besten bestellt, denn Kerry, der sich in seinen 20 Jahren als Senator immer als Gegner der Waffenlobby profilierte, präsentiert sich seit neuestem als „lebenslanger Jäger und Waffenbesitzer“, auf einem Wahlplakat ist er mit einem Gewehr in der Hand zu sehen. Erstmals wird in einem Wahlprogramm der Demokraten das Recht auf eine Waffe explizit betont.«

gegner des »ban« (oder besser gesagt: befürworter des besitzes halbautomatischer waffen, im volksmund auch »waffennarren« genannt) werten den ausgang der amerikanischen wahlen und ergo die wiederwahl Bushs nun offenbar als gutes zeichen in eigener sache. auf AWbansunset.com ist so etwa zu lesen:
»Regarding the Senate, where a renewal of the AWB passed by a thin margin of only a couple of votes, attempts to reinstate the ban in 2005 are going to have an even tougher road in that body now. Retiring Senators who recently voted for the ban renewal in South Carolina, North Carolina, Louisiana, and Florida have been replaced by pro-gun, anti-AWB Republicans.«
doch warum, mögen sich nicht nur europäer fragen, sollte jemand überhaupt interesse daran haben, solche waffen zu besitzen? nun, die antwort der waffennarren ist sehr einfach:
»There are many answers to that question. It’s kind of like asking a car enthusiast why they would ever want to own a 425 horsepower 1968 Corvette Stingray. There are many reasons, some objective, some emotional. All of them legitimate, at least to the driver.
In many ways, military style rifles are the “sports cars” of the gun world. They are noisy, fast, fun and they are “attention getters.”«

mal ehrlich: was sind dagegen schon 10.000 menschenleben per annum?

»it's an american thing...«

okay, wie soll ich's denn lassen, wenn er's nicht lassen kann? ;o)
»17 Reasons Not to Slit Your Wrists...
by Michael Moore

Dear Friends,
Ok, it sucks. Really sucks. But before you go and cash it all in, let's, in the words of Monty Python, “always look on the bright side of life!” There IS some good news from Tuesday's election.
Here are 17 reasons not to slit your wrists:

[...]
3. The only age group in which the majority voted for Kerry was young adults (Kerry: 54%, Bush: 44%), proving once again that your parents are always wrong and you should never listen to them.

4. In spite of Bush's win, the majority of Americans still think the country is headed in the wrong direction (56%), think the war wasn't worth fighting (51%), and don’t approve of the job George W. Bush is doing (52%). (Note to foreigners: Don't try to figure this one out. It's an American thing, like Pop Tarts.)

[...]
6. Michigan voted for Kerry! So did the entire Northeast, the birthplace of our democracy. So did 6 of the 8 Great Lakes States. And the whole West Coast! Plus Hawaii. Ok, that's a start. We've got most of the fresh water, all of Broadway, and Mt. St. Helens. We can dehydrate them or bury them in lava. And no more show tunes!

[...]
8. 88% of Bush's support came from white voters. In 50 years, America will no longer have a white majority. Hey, 50 years isn't such a long time! If you're ten years old and reading this, your golden years will be truly golden and you will be well cared for in your old age.

9. Gays, thanks to the ballot measures passed on Tuesday, cannot get married in 11 new states. Thank God. Just think of all those wedding gifts we won't have to buy now.

10. Five more African Americans were elected as members of Congress, including the return of Cynthia McKinney of Georgia. It's always good to have more blacks in there fighting for us and doing the job our candidates can't.

[...]
12. Admit it: We like the Bush twins and we don't want them to go away.

[...]
14. Bush is now a lame duck president. He will have no greater moment than the one he's having this week. It's all downhill for him from here on out -- and, more significantly, he's just not going to want to do all the hard work that will be expected of him. It'll be like everyone's last month in 12th grade -- you've already made it, so it's party time! Perhaps he'll treat the next four years like a permanent Friday, spending even more time at the ranch or in Kennebunkport. And why shouldn't he? He's already proved his point, avenged his father and kicked our ass.

15. Should Bush decide to show up to work and take this country down a very dark road, it is also just as likely that either of the following two scenarios will happen: a) Now that he doesn't ever need to pander to the Christian conservatives again to get elected, someone may whisper in his ear that he should spend these last four years building "a legacy" so that history will render a kinder verdict on him and thus he will not push for too aggressive a right-wing agenda; or b) He will become so cocky and arrogant -- and thus, reckless -- that he will commit a blunder of such major proportions that even his own party will have to remove him from office.

16. There are nearly 300 million Americans -- 200 million of them of voting age. We only lost by three and a half million! That's not a landslide -- it means we're almost there. Imagine losing by 20 million. If you had 58 yards to go before you reached the goal line and then you barreled down 55 of those yards, would you stop on the three yard line, pick up the ball and go home crying -- especially when you get to start the next down on the three yard line? Of course not! Buck up! Have hope! More sports analogies are coming!!!

17. Finally and most importantly, over 55 million Americans voted for the candidate dubbed "The #1 Liberal in the Senate." That's more than the total number of voters who voted for either Reagan, Bush I, Clinton or Gore. Again, more people voted for Kerry than Reagan. If the media are looking for a trend it should be this -- that so many Americans were, for the first time since Kennedy, willing to vote for an out-and-out liberal. The country has always been filled with evangelicals -- that is not news. What IS news is that so many people have shifted toward a Massachusetts liberal. In fact, that's BIG news. Which means, don't expect the mainstream media, the ones who brought you the Iraq War, to ever report the real truth about November 2, 2004. In fact, it's better that they don't. We'll need the element of surprise in 2008.

Feeling better? I hope so. As my friend Mort wrote me yesterday, "My Romanian grandfather used to say to me, 'Remember, Morton, this is such a wonderful country -- it doesn't even need a president!'"
But it needs us. Rest up, I'll write you again tomorrow.

Yours,
Michael Moore«

wenigstens einer, der sich seinen humor bewahrt hat...

(via Spiegel online)

»spammer am puls der zeit«

From: "Mia Wang"
Date: November 3, 2004 9:28:10 AM EST
To: Taylor
Subject: Bush Gets Re-elected

With 4 more years of Bush coming you need some prozac. Get it here.
Trust me, it'll make you feel better.

very funny...

(via boingboing)

»wo liegt eigentlich...«

jaja, erdkunde ist lang her... nee, war nur'n scherz!

wo wir schon bei landkarten waren...
seeehr amüsant: das städte-dart bei RTL!

(via netbib)

»kampf dem unbesonnenen lenken des automobils«

Die erste deutsche Fahrschule in Aschaffenburg vor dem Schloss Johannisburg (1904)
»Nur mit ein paar Tipps des Verkäufers ausgestattet und ohne eine einzige Fahrstunde wurden die ersten Autofahrer einst auf Wege und Straßen losgelassen. Weil das nicht lange gut ging, entschied sich der Architekt Rudolf Kempf dem zunehmend "unbesonnenen Lenken der Automobile" Einhalt zu gebieten und ersann die "historisch" zu nennende Unternehmensgründung einer Fahrschule.«
vor 100 jahren wurde in aschaffenburg die »erste deutsche autolenkerschule« eröffnet, berichtet das ZDF.

»don't you know the dewey decimal system?!«

Conan the Librarian

gestatten? »Conan the Librarian« - Weird Al Yankovics wunderbare »Conan«-parodie aus dem film UHF von 1989 - zum download (mpg, 5,8 MB; englisch mit schwedischen untertiteln)! :o))

(via netbib)

»die bären sind los«

bear family records logo
»Weltweit die bekannteste Plattenfirma für Wiederveröffentlichungen, wenn es um Country Music und Rock'n'Roll der fünfziger Jahre, Schlager, Beat, internationale Oldies, Chansons, Jazz, Kabarett & Kultur geht.«
mal was nettes zum zwischendurchrumstöbern - nicht nur für nostalgiker...

»wo seid ihr blogger?«

blogplan DE

»kalkutta liegt am ganges« - und entenhausen ist eine nordseeinsel, klar! ;o)

von haarspaltereien aber mal abgesehen, ist blogplan.de eine wirklich nette idee! so surfet denn hin und verortet euch!

(via webpropaganda)

»bild-wörter«

»In den "Bild"-Redaktionen werden beständig neue Wörter produziert: selbsthaftende Etiketten für die kleinen Merkwürdigkeiten und das große Schlimme. Fast täglich werden es mehr. Eine unvollendete Sammlung, von niedlich bis menschenverachtend, von verharmlosend bis vorverurteilend.«
neu im BILDblog: »Das große "Bild"-Wörterbuch«

Donnerstag, 4. November 2004

»vorerst letzter kommentar zur US-wahl«

alternativmodell

wäre doch mal ne überlegung wert, oder? ;o)
bzw. ist immer noch besser als die wirklichkeit...

(via sinus)

jedenfalls:

DUMB!

dem ist nichts hinzuzufügen.

(via lummaland)

»qualität kommt von quälen«

BILD-chef kai diekmann legt neue richtlinien für sein blatt fest:
»Wer sich bei heiklen Themen auf andere verläßt und keine eigenen Recherchen anstellt, paßt nicht zu uns. Übergeigte Überschriften, die vom Text nicht gehalten werden, haben in BILD nichts zu suchen. Texte, die man nicht versteht, Bildunterschriften, die lieblos hingerotzt werden, machen unsere Zeitung kaputt. Wer bei anderen abschreibt und dabei nicht mal in der Lage ist, Namen oder Fakten richtig abzuschreiben, gehört nicht zu BILD!

Was ich Ihnen hier beispielhaft sage, sind eigentlich selbstverständliche Standards. … Deshalb gilt bei der Beachtung unserer journalistischen Standards künftig: Null Toleranz! Qualität kommt von quälen. Und das erwarte ich von uns. Jeden Tag, immer wieder.«

(w&v, via BILDblog)

ja, isses denn die möglichkeit? are the times really a-changin'? und wenn ja, wem hätten wir's zu verdanken? herrn Diekmann? wohl kaum - eher doch denen hier, nicht wahr? ;o)

»Arafat tot?«

»Palästinenserpräsident Jassir Arafat ist nach Informationen des israelischen Fernsehens in Paris gestorben. Das berichtete am Donnerstag das öffentliche TV in Israel. Zuvor hatten französische Ärzte gesagt, er werde sich nicht wieder erholen". Der 75-Jährige sei in "extrem schlechter Verfassung", hieß es in Medizinerkreisen am Percy-Militärhospital bei Paris.

Arafat war demnach an lebenserhaltende Maschinen angeschlossen und reagierte nicht mehr auf seine Therapie. Arafat war zuvor auf die Intensivstation des Krankenhauses verlegt worden. Gesicherte Informationen über die Ursachen für die plötzliche Verschlechterung seines Gesundheitszustandes wurden nicht mitgeteilt.
Aus der palästinensischen Delegation in Frankreich verlautete, Arafat habe seit Mittwoch drei Mal das Bewusstsein verloren und es seit der Nacht zum Donnerstag nicht wiedererlangt. [...]

Israels Regierung befürchtet bei Arafats Tod Ausschreitungen radikaler Palästinenser. Die israelischen Streitkräfte in den Palästinensergebieten wurden deshalb in Alarmbereitschaft versetzt worden. Wie am Donnerstag aus Sicherheitskreisen verlautete, wurde die Entscheidung nach einem Treffen des israelischen Verteidigungsministers Schaul Mofas mit Vertretern verschiedener Geheimdienste getroffen. Generalstabschef Mosche Jaalon berief die Befehlshaber der verschiedenen Zonen in den Palästinensergebieten ein.«

(Quelle: ZDF/dpa, AFP, 17:40 uhr)

doch - schau! - nur ein minütchen später heißt es an selber stelle:
»Palästinenserpräsident Jassir Arafat ist nach Informationen des israelischen Fernsehens in Paris gestorben. Das berichtete am Donnerstag das öffentliche TV in Israel. Der Palästinensische Ministerpräsident Kureia bestreitet das allerdings. Arafat sei nicht "klinisch tot", sagte er.«
(17:44 uhr)
nachrichtenagenturen, eben...
abwarten, tee trinken, hoffen!

und - nochmal schau! - wiederum nur ein minütchen später lautet der absatz nun so:
»Palästinenserpräsident Jassir Arafat ist nach Informationen des israelischen Fernsehens in Paris gestorben. Das berichtete am Donnerstag das öffentliche TV in Israel. Auch der luxemburgische Ministerpräsident Juncker bestätigte seinen Tod. Der Palästinensische Ministerpräsident Ahmed Kureia bestritt das allerdings. Arafat sei nicht "klinisch tot", sagte er.«
(17:46 uhr - screenshot) was mag wohl der luxemburgische ministerpräsident damit zu tun haben?

und - schwupps! - nochmal präziser:
»Palästinenserpräsident Jassir Arafat ist nach Informationen des israelischen Fernsehens in Paris gestorben. Auch der luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker bestätigte seinen Tod. Arafat sei "vor 15 Minuten" gestorben, sagte er am Donnerstagabend vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel. Der Palästinensische Ministerpräsident Ahmed Kureia bestritt das allerdings. Arafat sei nicht "klinisch tot", sagte er.«
(17:49 uhr; der text unterhalb dieses eingangsabchnitts blieb bislang übrigens immer derselbe)
schön, dass man bei »heute« so akribisch am werke ist...

und tatsächlich! - um 17:58 uhr ist auf selbiger seite (s.o. - screenshot) zu lesen:
»Verwirrung über den Zustand des Palästinenserpräsidenten Jassir Arafat: Berichte über dessen Tod sind am Abend wieder dementiert worden. Ein Sprecher des französischen Militärkrankenhauses in Clamart widersprach am Donnerstagabend den Angaben des luxemburgischen Regierungschefs Jean-Claude Juncker. Juncker hatte zuvor in Brüssel gesagt, Arafat sei "vor 15 Minuten" gestorben.«
weiterhin heißt es:
»Juncker nahm seine Erklärung kurz darauf zurück. Das teilte ein Mitarbeiter Junckers am Donnerstag in Brüssel mit. US-Präsident George W. Bush, der von Journalisten auf den angeblichen Tod Arafats angesprochen wurde, sagte in Washington: "Mein erster Gedanke ist, Gott sei seiner Seele gnädig." Auch das war vor dem Dementi der Ärzte in Frankreich.«
[ Bush nun wieder, aber was solls... (interessant dennoch, dass er dieselbe formel benutzt, die in den USA bei der verlesung von todesurteilen in der hinrichtungskammer angewendet wird...) ]

also, das mit der spannungskurve haben die 'kollegen' vom ZDF schon gut raus - aber müssen die ihre drehbuchschreiber unbedingt in die nachrichtenabteilung setzen?

18:07 uhr: das ZDF schiebt einen vorsichtigen zusatz in seine meldung (screenshot) ein:
»ZDF-Korrespondent Alexander von Sobeck hält es für wahrscheinlich, dass Arafat tatsächlich tot sei. "Ich kann mir nur vorstellen, dass die Nachricht von seinem Tod so weit wie möglich herausgezögert wird, um der Palästinenser-Führung Zeit zu geben, sich zu sortieren", so von Sobeck. Inzwischen wurde bekannt, dass Kureia von Arafat Befugnisse über Teile der Sicherheitskräfte und über die Finanzen übernommen hat. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.«
19:00 uhr: pünktlich zur heute-sendung hat das ZDF seinen bericht nun generalüberholt und mit einem etwas dramatischeren bild (screenshot) versehen. der eingangsabschnitt lautet nun:
»Um das Schicksal des todkranken Jassir Arafat hat sich am Donnerstag ein beispielloses Nachrichtenchaos gerankt. Französische Ärzte und der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Kureia dementierten Berichte über den Tod des palästinensischen Präsidenten. Das Chaos hält an: Hirntod vermelden die einen Ärzte. "Er lebt, sein Zustand wird aber immer schlechter", sagen die anderen.«
des weiteren heißt es:
»Unter Berufung auf die Todesnachricht, die im israelischen Fernsehen unter Berufung auf nicht genannte Quellen verbreitet wurde, erklärte US-Präsident George W. Bush zuvor: "Gott sei seiner Seele gnädig." Arafats Stabschef Ramsi Churi rief daraufhin einen AP-Reporter an. "Ich stehe hier neben dem Bett des Präsidenten. Er ist in kritischem Zustand", sagte er vom Militärkrankenhaus Percy bei Paris aus.

Arafats Leibarzt Aschraf Kurdi sagte dem israelischen Sender Kanal 2: "Arafat lebt noch." Der belgische Ministerpräsident Jean-Claude Junker veröffentlichte vor den Dementis eine Erklärung: "Herr Arafat starb vor 15 Minuten." Wenig später zog die Regierung die Erklärung zurück. "Es handelte sich um ein Missverständnis", sagte ein Sprecher. Zuvor hatte Juncker noch mit Chirac telefoniert.

[...] Der französische Sender LCI meldete unter Berufung auf einen nicht namentlich genannte Arzt, Arafat befinde sich in "irreversiblen Koma" und werde künstlich beatmet. [...]

In Ramallah im Westjordanland kamen führende palästinensische Politiker zu einer Krisensitzung zusammen. Ministerpräsident Kureia und Außenminister Nabil Schaath wollten noch am Abend oder am Freitag in den Gazastreifen reisen, um einen möglichen Gewaltausbruch zu verhindern, wie ein Mitglied der Autonomiebehörde mitteilte.

Die israelischen Streitkräfte wurden in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Israel befürchtet beim Tod Arafats Ausschreitungen in den palästinensischen Gebieten. Ministerpräsident Ariel Scharon hat bereits angekündigt, er werde nicht zulassen, dass Arafat in Jerusalem beerdigt wird. Die jüngsten Entwicklungen standen am Donnerstag im Mittelpunkt einer wöchentlichen Sitzung der israelischen Sicherheitskräfte, an der auch Heereschef Mosche Jaalon und Verteidigungsminister Schaul Mofas teilnehmen sollten.

Am Mittwoch hatte sich Arafat nach Angaben der palästinensischen Gesandten in Frankreich, Leila Schahid, noch kräftig genug gefühlt, um nach dem Ausgang der US-Präsidentenwahl zu fragen. Ein Berater hatte am Abend eine Erklärung in Arafats Namen veröffentlicht, in dem dieser George W. Bush zur Wiederwahl gratulierte.

Der Tod Arafats hätte nach Ansicht von Schimon Peres, der nach dem Oslo-Abkommen 1994 gemeinsam mit Arafat den Friedensnobelpreis verliehen bekam, große Auswirkungen auf den Nahostkonflikt. "Es bildet sich schon eine neue Führung", sagte er im Armeeradio. Diese sei sehr zielstrebig, um das schreckliche Problem der palästinensischen Nation zu lösen. "Sie müssen ihren größten Fehler korrigieren: dass Terroristen die Politik übernommen haben."«

stay tuned!

p.s.: das ganze drama nochmal zusammengefasst zur »chronik eines angekündigten todes« bei Spiegel online. (tja, und wir waren live dabei!)

»busserl für den 'führer'«

grußkarte von Gretl Slezak an Hitler (Weihnachten 1932)
»Meinem lieben, guten Freund Adolf Hitler ein herzliches Weihnachtsbusserl von seiner Gretl Slezak, 24. Dezember 1932«
(fundstück aus: henry picker, hitlers tischgespräche im führerhauptquartier, münchen: goldmann, 1981)

das thema »hitler und die frauen« ist nun wirklich so breitgetreten worden, dass wir uns hier mit dem verweis auf das werk eines populären zeithistorikers begnügen können. die operettensängerin Gretl Slezak, die dem vorsitzenden der NSDAP das obige kärtchen vermachte, ist in diesem kontext allerdings eher eine randfigur: sie gehörte zu der großen gruppe von künstlern, mit denen Hitler sich seit dem wiederaufstieg seiner partei mitte der 20er jahre gerne umgab. obwohl das schriftliche »busserl« für den 'führer' auf uns heute irritierend intim wirkt, dürfte sich dessen verhältnis zu ihr letztlich auf die herzliche bewunderung ihrer sangeskunst beschränkt haben.

Margarete 'Gretl' Slezak wurde am 9. januar 1901 in bratislava (damals österreich-ungarn) als tochter des sängers und schauspielers Leo Slezak geboren. dem beispiel ihres vaters folgend, der zunächst an der wiener staatsoper und später, nach gastauftritten im ausland, in der deutschen filmkomödie zu großer berühmtheit gelangte, entschied sie sich für eine bühnenkarriere und avancierte im berlin der 20er zu einer der beliebtesten operetten-soubretten. wie ihr vater und ihr bruder Walter versuchte sie sich ab den 30er jahren auch als filmdarstellerin, u.a. an der seite von Heinz Rühmann. bekannt ist sie noch heute für ihre auftritte und rollen in komödien- und musikfilmen, z.b. in »Die Czardasfürstin« (1951) oder »Wir werden das Kind schon schaukeln« (1952). am 30. august 1953 starb sie in rottach-egern. kurz vor ihrem frühen tod erschien im münchner piper-verlag ihre autobiographie »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«.

um aber noch einmal auf den anfang zurück zu kommen: wie Henry Picker schreibt, hatte sich Hitler just an jenem weihnachtsfest 1932, zu dem ihm die 'fesche Gretl' ihr »busserl« geschickt hatte, dazu entschlossen,
»[...] seinen besonders herzlichen Kontakt [zu der] beliebten Berliner Operetten-Soubrette [...] einschlafen zu lassen. Gretl Slezak [...] war über die Familie Goebbels mit Hitler bekannt geworden. Sie war blond, blauäugig, eine große Künstlerin, voller Temperament und anschmiegsam wie ein Wiener »Tschapperl«, also eine Partnerin, wie Hitler sie sich erträumte. Aber er kam nicht darüber hinweg, daß sie unter ihren Großeltern eine jüdische Großmutter hatte und das noch nicht einmal zeitgemäß zu kaschieren suchte. Hinzu kam, daß sich Weihnachten 1932 - nicht ohne Zutun seiner Wirtschafterin, Frau Winter-Brunner - sein Verhältnis zu Eva Braun in München zu einer intimen, bleibenden Lebensbeziehung verdichtete.« [S. 288]
laut Picker hatte die spätere gemahlin des 'führers' gar einen selbstmordversuch (am 1. november 1932) unternommen, nachdem sie Hitler »auf diversen fotos« mit Slezak »posieren« gesehen hatte [S. 92]...

»mit der spinne auf du & iiih«

GLOBOL-spinnenfänger in aktion
[komplette gebrauchsanweisung per mausklick]


das nenne ich nun wirklich mal eine äußerst praktische erfindung, zumal für leute wie mich, die beides sind: tierliebend, aber spinnenfürchtend.

doch, liebe firma GLOBOL: was macht man mit den wirklich großen, wirklich fiesen kellerspinnen, die einerseits kaum in deinen spinnenfänger reinpassen und denen man sich andererseits überhaupt nur mit schutzanzug und mittels alkohol geschürter manneskraft zu nähern wagt? und was mit den fiesen, aber höllisch fixen achtbeinern?

übrigens: überlebenswichtig für arachnophobe: uwe neuholds gesetze der arachnodynamik. ;o)

»frisch aus dem antiquariat«

ungekürzte billige ausgabe

also ehrlich, welcher verlag würde sich das heute noch trauen? ;o)
und damit meine ich nicht das buch (das gibt's nämlich nach wie vor beim selben)...

»everybody must get stoned«

»Am 11. April 1961 stand er zum ersten Mal auf einer großen Bühne: Der Neunzehnjährige spielte als Begleitmusiker der Blues-Legende John Lee Hooker im New Yorker „Gerde’s Folk City“. Plötzlich war er da, im Big Apple, das Milchgesicht aus Minnesota. Und schon ein halbes Jahr später unterschrieb er seinen ersten Plattenvertrag. Das Album erschien 1962, und mit ihm begann die Zeit der internationalen musikalischen Proteste.
Dann kam ein Moment, der vielen als Verrat erschien. Auf dem Newport Folk Festival 1965 schloss er seine Gitarre an einen Verstärker an und gab damit das Signal zum Übergang vom Folksong zum Rock, dem ein ganzes Heer von Musikern folgte. Die Zeit der Drogen, Flower Power und Hippies begann. Er heiratete, hatte einen Motorradunfall, der ihn fast das Leben kostete, ihm aber auch eine Zeit der Besinnung verschaffte. Und einen musikalischen Neubeginn.
Das ist der Hintergrund eines Lebens in den sechziger Jahren, wie man es sich bewegter kaum vorstellen kann. Dieser Protagonist der internationalen Rockszene und Identifikationsfigur ganzer Generationen hat nie viel über sich erzählt. Jetzt tut er es.«

und wir stehen & lauschen gebannt, ganz wie auf seinen konzerten...

(Text legendengerecht bearbeitet, Quelle: buecher.de)

p.s.: s.a. bzw. z.B. hier und hier.

»Bibliothekarische Feinstabstufung nach RSWK § 799, Abs. 3 bb, Erschließung von Medien durch Klischees«

»Die Graue Maus weist Bücher und Filme nach, deren ProtagonistInnen BibliothekarInnen sind.

Wie viele andere Berufe, egal ob der "biersaufende" Maurer oder der "arbeitsscheue" Beamte", werden auch wir Bibliothekare immer wieder in eine Schublade gesteckt. Sie kennen das ja. Wir wollen mit unserer Datenbank nicht gegen solche üblen Vorurteile antreten - denn im Gegensatz zu anderen Berufen stimmen sie natürlich nicht! - sondern in lockerer Auswahl aufzeigen, was Schriftsteller und Drehbuchautoren sich mitunter zu uns haben einfallen lassen.«

ein projekt von studierenden des fachbereichs »bibliothek und information« der FH hamburg.

(via netbib)

Mittwoch, 3. November 2004

»denken? bloß nicht!!«

denken mindert die erotische attraktivität und macht einsam

danke! :o(

(via tristesse deluxe)

p.s.: by the way erinnert mich das stark an das hier... ;o)

»wachstum statt einheit«

»Die Bundesregierung will den Tag der deutschen Einheit als Feiertag abschaffen und so das Wirtschaftswachstum zusätzlich ankurbeln. Statt am 3. Oktober soll die Wiedervereinigung künftig immer am ersten Sonntag im Oktober gefeiert werden. Das ist Teil des Sparpakets, auf das sich Bundeskanzler Gerhard Schröder und Finanzminister Hans Eichel (beide SPD) weitgehend verständigt haben.«
(Quelle: ZDF/dpa)

na klar, wer braucht schon nationalfeiertage...

p.s. (05.11.04): schon ist der spuk vorbei - und Schröder beleidigt... ;o)

»it's time to put the election behind us«

hilfreicher tipp aus den kommentaren zum US-WahlBlog:
»Die [weiterhin für ausländische zugriffe gesperrte] Website der Bush-Kampagne lässt sich über die Verwendung eines sogenannten Anonymisierungsdienstes auch aus dem Ausland abrufen, wenn der Anonymisierungsdienst seine Server in den USA stehen hat. [...]
Wer direkt die Bush-Kampagnen-Website www.georgewbush.com über Anonymization.net aufrufen will folge einfach diesem Link:
http://www.anonymization.net/http://www.georgewbush.com«

und wer dieses tut (was, zugegeben, etwas schwierig ist, da offenbar viel verkehr herrscht), wird dort im Bush-weblog folgenden neuen eintrags ansichtig:
»Senators Mike DeWine (R-OH) And George Voinovich (R-OH) Urge Kerry To Concede

COLUMBUS, OH – Senators Mike DeWine (R-OH) and George Voinovich (R-OH) today issued the following statement:

"Based on our experience in Ohio politics, we believe that the President's lead in Ohio is clear and that it cannot be surmounted.

"Sen. Kerry should concede defeat and spare the country the turmoil of another drawn out election.

"The President has won Ohio, has won the election, and will serve four more years.

"It's time to put the election behind us and get on with the people's business."«

also ganz wie erwartet...

p.s.: und schon ist schluss.

»multitudes are marchin' to the big kettle drum...«

das hier hat, um es gleich vorwegzuschicken, nichts zu tun mit der US-wahl und übrigens auch nichts mit meiner liebe zu horrorfilmen, sondern einzig mit meiner schwäche für mythologien und Johnny Cash. mein derzeitiger lieblingssong ist nämlich »the man comes around« (in text und ton hier), eine paraphrase auf die christliche apokalypse. kleiner auszug gefällig?
»There's a man goin' 'round takin' names.
An' he decides who to free and who to blame.
Everybody won't be treated all the same.
There'll be a golden ladder reaching down.
When the man comes around.

The hairs on your arm will stand up.
At the terror in each sip and in each sup.
For you partake of that last offered cup,
Or disappear into the potter's ground.
When the man comes around.

Hear the trumpets, hear the pipers.
One hundred million angels singin'.
Multitudes are marching to the big kettle drum.
Voices callin', voices cryin'.
Some are born an' some are dyin'.
It's Alpha's and Omega's Kingdom come.

[...]
Till Armageddon, no Shalam, no Shalom.
Then the father hen will call his chickens home.
The wise men will bow down before the throne.
And at his feet they'll cast their golden crown.
When the man comes around.

Whoever is unjust, let him be unjust still.
Whoever is righteous, let him be righteous still.
Whoever is filthy, let him be filthy still.
Listen to the words long written down,
When the man comes around.

Hear the trumpets, hear the pipers.
One hundred million angels singin'.
Multitudes are marchin' to the big kettle drum.
Voices callin', voices cryin'.
Some are born an' some are dyin'.
It's Alpha's and Omega's Kingdom come.«

ein passender song zur US-wahl, wenn es denn einen gibt, wäre wohl eher dieser hier (mp3, 5,1 MB; via schockwellenreiter bzw. totally fuzzy).

»reach out, touch faith«

»Zu erheblichen Problemen scheint es auch bei Touch-Screen-Wahlcomputern gekommen zu sein. Hier habe es laut Electric Frontier Foundation (EFF) aus mindestens sechs Staaten Beschwerden darüber gegeben, dass Stimmen zunächst falsch zwischengespeichert wurden.

Die Wahlberechtigten hatten nicht nur über ihren künftigen Präsidenten, sondern auch über die Zusammensetzung etlicher politischer Institutionen abzustimmen. Jede Abstimmung erfolgt per Antippen des entsprechenden Kandidatennamens auf dem Bildschirm der Wahlcomputer. Am Ende wird eine Zusammenfassung gezeigt, auf der der Wähler noch einmal seine Stimmabgabe kontrollieren kann. Wähler berichteten von Fehlern auf diesen Listen. Wollte man diese Fehler korrigieren, machte der Wahlcomputer dieselben Fehler noch einmal - und zwar gleich mehrere Male hintereinander.

Obwohl am Ende dann doch die "richtige" Wahlentscheidung angezeigt wurde, die der Wähler dann ein letztes Mal bestätigen muss, blieb bei vielen Wählern ein mulmiges Gefühl zurück, ob die eigenen Stimmen auch wirklich richtig gespeichert worden seien.«

(Quelle: telepolis, via [i:rrhoblog])

... was mich, beiläufig, übrigens an das hier erinnert. ;o)

p.s.: eine detaillierte sammlung von (inzwischen über 16.500!) meldungen über zwischenfälle bei den US-wahlen findet sich übrigens auf den seiten von VoteProtect.

»apropos: FJW«

um kurz nochmal darauf zurückzukommen:

BILD-kolumnist Franz-Josef Wagner»Eine sitzende Krähe verhungert, ein faules Gehirn auch.« (post von Wagner, 31.10.2004)

eben!

wie schrieb Heiner Hänsel doch, in anlehnung an einen Wagner-kommentar, so schön:
»Wagner, man kann dich in drei Elemente unterteilen. Zuerst den Schleim, denn du schleimst so dreist wie es kein anderer kann. Dann dein erloschenes geistiges Licht, am Tag wie in der Nacht. Tagsüber bist du zu nichts sinnvollem im Stande, selbst wenn es dich Millionen Mal gäbe. Nachts torkelst du durch die Straßen wie ein besoffenes Glühwürmchen. Aber dein drittes und schönstes Element ist der Schwachsinn. Dafür bist du das beste Beispiel unseres Orbits.«
mehr zu FJW z.b. hier und da und überhaupt, nicht zu vergessen natürlich dort.
köstlich auch: ein beitrag des NDR-magazins ZAPP über BILD und die frauen unter besonderer berücksichtigung des literarischen schaffens von FJW. viel spaß!

»too close to call«

too close to call - ohio um 9:35 uhr MEZ

*schwitz*

»unlike almost every other country in the world«

»Internationale Wahlbeobachter der OSZE haben die amerikanische Präsidentschaftswahl in ungewöhnlich drastischen Worten kommentiert:

"Um ehrlich zu sein: Die Wahlen in Serbien vor ein paar Monaten zu beobachten, war sehr viel einfacher", sagte der OSZE-Beobachter Konrad Olszewski gegenüber der Zeitung International Herald Tribune.

Nach Angaben der Zeitung beschwerten sich die Beobacher, ihnen sei weniger Zugang zu Wahllokalen gewährt worden als in Kasachstan, die elektronischen Wahlmaschinen seien anfälliger als die Wahlmaschinen Venezuelas, die Wahlscheine seien sehr viel komplizierter als beispielsweise in Georgien und kein anderes Land der Welt habe ein derart kompliziertes Wahlsystem wie die USA, wo in Wirklichkeit nicht eine Wahl stattgefunden habe, sondern 13 000 verschiedene Wahlen mit unterschiedlichen Wahlgesetzen.«

(Quelle: US-WahlBlog - Original: International Herald Tribune)

»Der amerikanische Präsident kann mich glücklich machen...«

»Liebe Amis,
eigentlich müßten wir alle heute euren Präsidenten wählen, denn er wird auch unser Leader sein. Der große Julius Caesar wäre vor Neid in Zuckungen verfallen, hätte er von der Macht eines amerikanischen Präsidenten geahnt – sie reicht bis in mein kleines Leben.
Der Präsident der Vereinigten Staaten kann mich arm machen, er kann die Luft schlechter machen, er kann das Wasser verknappen... Eine Kette von falschen Entscheidungen – und die Welt kippt.
Der amerikanische Präsident kann mich glücklich machen, er kann mich sorglos einschlafen lassen, er kann bin Laden verhaften, er kann Frieden werden lassen, er kann dafür sorgen, daß das Wort Liebe das mächtigste Wort auf Erden wird. Er kann die natürlichen Ressourcen der Welt, das Wasser und die Luft, liebend beschützen.«

moderne mythologie à la FJW. gibts gegen diesen mann kein mittel?

»I did it! I did it! I voted!«

she did it! ;o)

wie schön für sie... ;o)

(mehr davon bei MSN - click & shout...)

»homo-ehe das zünglein an der waage?«

Stand der Dinge um 7:50 Uhr (ZDF-Graphik)

die kleine wahlmeldung am rande:
»In elf Bundesstaaten wurde heute auch über Verfassungszusätze abgestimmt, wonach eine "Ehe" nur ein Bündnis zwischen einer Frau und einem Mann sein könne. Die Zusätze wurden offenbar in allen elf Bundesstaaten angenommen. Es ist anzunehmen, daß diese Zusatzabstimmungen den Republikanern auch geholfen haben, ihre Unterstützer zur Präsidentschaftswahl zu mobilisieren.«
i sog nix... (schüttle nur still mein früh ergrautes haupt)

(via US-WahlBlog; ergebnisse der sog. »ballot measures« können übrigens hier abgerufen werden)

p.s.: eine detailliertere wahlgraphik gibt's übrigens bei CNN (sofern man diesem medium trauen mag). das ergebnis in ohio, das gerade heiß diskutiert wird, wird dort derzeit (8:20 uhr) noch als »tctc« (»too close to call«) bezeichnet.

Dienstag, 2. November 2004

»öffnen sie den toilettendeckel...«

Katzenwäsche

würdiger nachfolger des klassikers »wie man einer katze eine pille verabreicht«: heute im MEX-blog - damit auch die jungunternehmer was zu lachen haben... ;o)

cat content is premium content

»höchstens für den bauch gefährlich«

in chuzpe - dem selbsternannt »härtesten jüdischen blog zwischen tel aviv und new york« - stellte uceda vorgestern die frage, »warum es eigentlich noch immer keine jüdischen Leitfiguren wie Ali G. in Deutschland gibt«. und führte aus:
»Dessen Countrysänger-Einlage als Borat, die in Amerika wegen des Liedtextes für Wirbel sorgte, kann man sich übrigens hier anschauen. Ganz ohne Security übrigens, ist höchstens für den Bauch gefährlich. Ja, es ist sicher ein Zeichen für die Dummheit derer, die bei sowas mitsingen, aber lustig ist es trotzdem - schaut Euch mal diese Fratzen an!«
nunja, über humor kann man sich bekanntlich (nicht) streiten... aber: uceda hat recht! mit allem!

»best of the blogs (deutsch)«

»Wir fühlen uns geehrt - und sind nicht minder überrascht: Unser noch recht junges Medienrauschen gehört zu den 10 nominierten Blogs in der Kategorie "best journalistic blog german" beim internationalen Wettbewerb "Best of the Blogs"; von DW-WORLD.DE, dem Online-Portal der Deutschen Welle.«
glückwunsch! & toi toi toi!

alle endrundenteilnehmer hier. und hier auch, etwas übersichtlicher sortiert.

und dazu noch ein kritischer kommentar von Arturu.

abundant

lose links & mehr

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